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68 Jahre, Gemeindehelferin, Altenpflegerin, jetzt in Rente
Eine Reformatorin der ersten Stunde
Gottes Wort als Grundlage zu allem Leben, Reden und Tun in Kirche, Gesellschaft und persönlichem Leben in aktuelle Situationen, ins HEUTE verständlich übersetzen. Gottes Wort hinein in mein Leben. Alte Worte neu verstehen. Reformation als ein immerwährender Prozess, damit Kirche einladend bleibt. Überholtes, in vergangene Zeiten gesprochen, neu denken und verstehen. Aber es bleibt: allein das biblische Wort, allein der Glaube.
Katharina Zell geb. Schütz aus Straßburg (1497 - 1562) Sie hatte durch gute Bildung ihre Möglichkeiten als Pfarrfrau, Diakonin, Predigerin, Verfasserin wichtiger Schriften und Briefe zu wirken. - Schon in jungen Jahren hatte sie großes Interesse an geistlichen Fragen, Gesprächen und Büchern. - 1518 kam Matthäus Zell als Prediger und Priester an das Straßburger Münster. Katharina wurde seine Frau. Sie verstand sich als gleichwertige Mitarbeiterin ihres Ehemannes im kirchlichen Dienst. Luthers Schriften lernte sie in den 1520er Jahren kennen, ebenso las sie Schriften anderer wichtiger Männer um Luther. Sie war bibelfest und engagiert, mutig, selbstbewußt - konnte so auch den Zölibatsbruch und die Priesterehe ihres Mannes Matthäus Zell vor Anfeindungen 1524 in einem Brief an den Erzbischof verteidigen. Sie scheute sich nicht, vor \\\"wichtigen\\\" Männern Rede und Antwort zu stehen. Auch zu ihrem Abendmahls- und Taufverständnis. Jede Person muß mutig ihren Glauben bekennen und in Verantwortung vor Gott, dem Evangelium getreu, leben. Ihr zentrales reformatorische Thema: Vorrang vor kirchlicher Autorität hat die Schrift, die Rechtfertigung aus Glauben. Trotz des Verlustes ihrer zwei Kinder durch den Tod führte sie ihr Leben im Lichte der Liebe Gottes. Diese Liebe gab sie an viele Menschen weiter, die durch Verfolgung und Flucht ihre Hilfe brauchten. Sie hielt sogar Trauerreden auf dem Friedhof, wenn dies Geistliche im Amt den Angehörigen verwehrten. Darum also möchte ich diese mutige Reformatorin mit auf die Reise nehmen. Sie mag in manchem als Vorbild in unsere Zeit hinein leuchten.
Für Katharina Zell gab es nach ihrem Tode keine Trauerfeier in der Kirche. Ein privater Grabredner hat den Dienst übernommen. Einen Grabstein bekam sie auch nicht. - Das möchte ich nicht in die Reformationstruhe übernehmen.