Zwar stimmten auch damals vor zwei Jahren Bischöfe und Geistliche mit deutlicher Mehrheit dafür, ebenso wie 42 der 44 Diözesen. Doch die Laien spielten nicht mit: Die Zweidrittelmehrheit, die in allen drei Kammern erforderlich ist, wurde um sechs Stimmen verfehlt. Diesmal stimmten 152 Laien dafür, 45 dagegen, fünf enthielten sich. Bereits zu Beginn der Debatte wurde klar, dass es eine Mehrheit für Bischöfinnen geben würde. Obwohl es in der Kirche von England seit 20 Jahren weibliche Priester gibt, blieb ihnen das Bischofsamt bisher verwehrt. Die Neuregelung macht die Bischofsweihe für Frauen in Zukunft möglich. Die erste Bischöfin könnte bereits Ende des Jahres benannt und 2015 geweiht werden. Die Tageszeitung „Guardian“ sieht denn auch schon mehrere starke Kandidatinnen.
Selbst einige Mitglieder des konservativen evangelikalen und anglo-katholischen Flügels gaben im Interesse der Einheit der anglikanischen Kirche – mit 1,7 Millionen Gottesdienstbesuchern die größte Glaubensgemeinschaft in Großbritannien – ihren Widerstand gegen Bischöfinnen auf.
Laut epd bezeichnete der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, die Öffnung des Bischofsamtes für Frauen in der Kirche von England als „historisch“. Damit könnten Frauen ihre Kräfte in allen Positionen der anglikanischen Glaubensgemeinschaft einsetzen, sagte er in Genf.