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FrauenWerk Stein: Begegnungsabend mit EKD-Botschafterin des 500. Reformationsjubiläums

Was bedeutet das Reformationsjubiläum für die Frauenarbeit in der evangelisch-lutherischen Kirche? Wie steht es mit der Beteiligung von Frauen in der evangelisch-lutherischen Kirche in Deutschland? Was hat die Reformation den Frauen gebracht? Diese Fragen standen stand im Mittelpunkt des Abends mit Margot Käßmann, zu dem das FrauenWerk Stein die bayerischen Dekanatsfrauenbeauftragten eingeladen hatte. Dabei wurde deutlich: Die Beteiligung von Frauen ist zum Kennzeichen der reformatorischen Kirche geworden.

Weltoffenheit, internationale Verbindungen und Ökumene wünscht sich Margot Käßmann vom Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Bis dahin stehen eine Vielzahl von Veranstaltungen auf dem Programm der „Lutherdekade“. Das Jahr 2014 steht beispielsweise unter dem Motto „Reformation und Politik“. Dass keines der Themenjahre Frauen gewidmet wurde, bedauerte die Botschafterin in Stein.

Vier Gründe nannte Käßmann für die Aufwertung, die Frauen durch die Reformation erfahren haben: Zum einen habe Luther mit der Tauftheologie die Gleichheit von Mann und Frau begründet. Zum anderen habe er mit dem Schritt zur Ehe das Leben in der Welt aufgewertet. Den Bildungsimpetus, den Luther mit der Einbeziehung von Mädchen in die Bildung gegeben hat, und die Beteiligung der Frauen seien weitere wichtige Grundlagen der evangelischen Kirche. „Die Reformation bietet uns Zugang, das Leben in der Welt und Theologie miteinander zu verbinden“, zeigte sich die Reformationsbotschafterin überzeugt.

Dass Reformation nicht von heute auf morgen geschieht, sondern ein umfassender Prozess ist, betonte die ehemalige Landesbischöfin von Hannover. Viele Errungenschaften der Frauen der Reformation sind bis heute spürbar. Als Beispiel nannte Käßmann den Klosterkammernfonds Niedersachsens, der auf Elisabeth von Calenberg zurückgeht, der „Reformationsfürstin“, die zusammen mit Anton Corvinus die Reformation im heutigen Südniedersachsen durchsetzte. „Frauen standen schon immer exemplarisch für Inhalte“, so Professorin Käßmann. Sie warb dafür, auch heute noch die Reformation voranzutreiben, indem man beispielsweise über alltägliche Dinge das Gespräch mit anderen Religionsgemeinschaften sucht.

Bildung und Ökumene sind der Reformationsbotschafterin wichtige Anliegen. „Wir sollten nicht so tun, als ob es keine Unterschiede mehr gäbe, aber die Geschichte der Reformation ist eine gemeinsame Geschichte der beiden christlichen Kirchen.“ So könnte sich Prof. Käßmann z.B. vorstellen, gemeinsam zu pilgern. Auch die vielerorts stattfindenden „Frauenmahle“ hält sie für eine sehr gute Idee. Den Dekanatsfrauenbeauftragten gab sie mit auf den Weg: „Seien Sie mutig, mischen Sie sich ein. Frauen stehen schon immer exemplarisch für Inhalte. Sie werden gebraucht!“

(Zum Foto: Die bayerischen Dekanatsfrauenbeauftragten nahmen Reformationsbotschafterin Prof. Dr. Margot Käßmann in ihre Mitte; Copyright: FrauenWerk Stein)