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Lemgo: Ev. Frauen in Lippe machen Reformation zum Mitmachen

Geschichte – und allemal Frauengeschichte – ist verstaubt und langweilig? Von wegen! Dass der Blick zurück in die eigene Lokalgeschichte lebendig und inspirierend sein kann, haben die Evangelischen Frauen in Lippe bei ihrem diesjährigen Frühjahrstreffen in Lemgo bewiesen. Ein Beispiel aus der Praxis für die Praxis und sehr zur Nachahmung empfohlen.

Gleich beim Empfang wird klar, was es heißt, wenn Geschichte lebendig wird: In historischen Frauen-Kostümen begrüßten die Frauen des Leitungskreises der Ev. Frauenarbeit der Lippischen Landeskirche die Gäste zum diesjährigen Frühjahrstreffen im Gemeindehaus St. Johann in Lemgo. Und die etwa 120 Besucherinnen spürten, auch der Ort könnte nicht besser gewählt sein. Hier treffen sich Geschichte und Gegenwart auch architektonisch. Der Ort sei mit seiner modernen und historischen Architektur mit Bedacht gewählt, erklärte Frauenpfarrerin Brigitte Fenner: „Er erinnert an die Klostertraditionen, aus denen die ersten Frauen der Reformation aufgebrochen waren.“

 (zum Foto: In historischen Kostümen und mit einem Lächeln empfingen Marlis Steffestun, Erika Rüter, Iris Kruel, Brigitte Fenner die Gäste. Foto Copyright: Lippische Landeskirche)

Unter dem Motto „Mehr als hintergründiges Geflüster – Frauen gestalten Reformation“ wartete auf die Besucherinnen ein buntes Programm und die Entdeckung einer Lemgoer Frau aus dem 17. Jahrhundert mit wirtschafts-ethischem Weitblick. Immer wieder stand im Verlauf des Abends die Begegnung von Vergangenheit und Gegenwart im Vordergrund. Ein Vortrag von Kristina Dronsch, EFiD. E.V., führte in die weibliche Seite der Reformation ein. Dass diese weibliche Seite der Reformation auch in Lemgo zu entdecken war, wurde deutlich als Gemeindereferentin Erika Rüter in die Rolle von der Lemgoer Kauffrau Anna Veltmans (1604-1665) schlüpfte  und deren Schicksal erzählerisch lebendig werden ließ. Dazu gehörte auch, dass für Anna Veltmans eine „echte“ Reisetruhe mit den wichtigsten Gegenständen zu den Stationen ihrer Lebensgeschichte gepackt wurde. Doch auch im virtuellen Raum beteiligten sich 120 Besucherinnen und packten gemeinsam  eine „virtuelle“ Reisetruhe zu Anna Veltmans. Auf der Website „500 Jahre Reformation: Von Frauen gestaltet“ (www.frauen-und-reformation.de) schickten die Anwesenden eine mit ihren Ideen und Gedanken zu Anna Veltmans gepackte virtuelle Truhe auf die Reise. Die Gäste hatten so selbst die Möglichkeit, einen aktiven  Beitrag zur Erinnerungsgeschichte der Lemgoer Kauffrau zu gestalten und ihre Ideen zur Reformation und ihrer Wirkungsgeschichte mit einander zu teilen.  Für die musikalische Begleitung des Abends sorgten Annette Wolf und Maike Ramrath.