Bei der Gleichstellung von Frauen und Männern hat die evangelische Kirche noch Nachholbedarf. Dies ist das erste und offensichtlichste Ergebnis des gerade erschienenen Gleichstellungsatlas. Danach sind Frauen in den Ehrenämtern von Kirche und Diakonie überrepräsentiert, hingegen in der mittleren Leitungsebene kaum vertreten. Bei Dekanen und Superintendenten beträgt der Frauenanteil 21 Prozent, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Hannover mitteilte. Für 2016 wurde eine Studie angekündigt, die Ursachen für die geringe Repräsentanz von Frauen in kirchlichen Leitungspositionen auf der Ebene von Kirchenkreisen und -bezirken nachgeht.
Die aktuelle Übersicht, die vom EKD-Studienzentrum für Genderfragen in Kirche und Theologie erarbeitet wurde und sich am Gleichstellungsatlas des Bundes orientiert, versteht sich als Bestandsaufnahme 25 Jahre nach der EKD-Synode in Bad Krozingen. Mit dem Krozinger Synodenbeschluss „Die Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Kirche“ von 1989 sollte der Abschied von der „Männerkirche“ eingeleitet werden. Damals wurde als Ziel formuliert, dass innerhalb von zehn Jahren ein Frauenanteil in kirchlichen Gremien von mindestens 40 Prozent erreicht werden soll.
Der Altas kann unter folgendem Link aufgerufen werden: Gleichstellungsatlas.pdf