Die lutherischen Bekenntnisschriften enthalten alle wichtigen Glaubenssätze des Luthertums, sie stellen die gültigen Grundsätze der evangelischen Lehre für die rund 70 Millionen lutherischen Christen weltweit dar. Bis heute werden lutherische Pfarrer_innen auf diese Bekenntnisschriften ordiniert. Die Neuedition gründet auf dem "Konkordienbuch" von 1580, das neben der Confessio Augustana noch weitere wesentliche Lehrtraktate und Dokumente, wie den Großen und Kleinen Katechismus, die "Schmalkaldischen Artikel" mit den Kernpunkten der lutherischen Lehre oder die "Konkordienformel" von 1577, ein Konsenspapier unterschiedlicher lutherischer Positionen enthält.
Und sie ersetzt die Edition von 1930, so die Herausgeberin Irene Dingel. Die Direktorin der Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz betont, die Neuauflage dokumentiere ausdrücklich „das aufrichtige Bemühen innerhalb des Luthertums, zu gemeinsamen Bekenntnis- und Lehraussagen zu kommen", „denn darüber, was Christen glauben, wurde in der Reformationszeit heftig gerungen.“ Gestritten wurde beispielsweise über das Abendmahlsverständnis und die Rechtfertigungslehre. Erst 1580, und damit mehr als 30 Jahre nach Luthers Tod, wurden mit dem erstmals erschienen Konkordienbuch die Lehrstreitigkeiten beigelegt.
Die Ausgabe 2014 umfasst einen Hauptband und zwei Materialbände mit textkritischen Anmerkungen und den verschiedenen Überarbeitungen der Confessio Augustana sowie Texte aus Luthers Tischreden und Liedern.
Die Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen Kirche werden herausgegeben von Inge Dingel. Sie sind erschienen bei Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen im Dezember 2014. Die dreibändige Ausgabe umfasst insgesamt 1712 Seiten. ISBN 978-3-525-52104-5, € 59,99 (Subskriptionspreis bis zum 10.03.2015 danach: € 69,99)