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Starke Frauen in der Reformation: die Ausstellung in Rochlitz nimmt sich dieses bisher nur wenig beachteten Themas an, indem sie das Wirken von Frauen in der religiösen und gesellschaftlichen Umbruchsituation der Reformation beleuchten wird. In den Jahren der Reformation treten Frauen auf neuartige Weise als reflektierende Individuen an die Öffentlichkeit, nehmen Stellung gegen herrschende Missstände und rühren dabei an die Frage ihrer Mündigkeit. Sie gehören zugleich zur breiten Basis der gesamten, alle gesellschaftlichen Schichten ergreifenden reformatorischen Bewegung, sei es innerhalb von Partnerschaften und Familien, in städtischen und dörflichen Gemeinschaften oder im höfischen Umfeld des Adels. Den Rahmen für das Wirken von Frauen setzen das jeweilige soziale Umfeld, die Bildungs- und Kommunikationsmöglichkeiten und vor allem die Vielzahl von Anregungen durch die Vermittler reformatorischen Gedankenguts. Die Appelle ermuntern zu individueller Verantwortung in geistigen und lebenspraktischen Dingen, fordern letztlich zu gesellschaftlichen Veränderung auf; eine Entwicklung, die durch das neue Medium des Buchdrucks sowie die schnellen Verbreitungsmöglichkeiten durch „Zeitungen“ und Flugschriften befördert wurde.