Das Paradies ist Schloss Rochlitz, der Witwensitz von Herzogin Elisabeth. Nach Jahren der Intrigen und Anfeindungen am Dresdener Hof kann sie dort endlich ihren protestantischen Glauben leben. Zwar droht ihr der Schwiegervater Herzog Georg mit der Inquisition, doch sie steht unter dem Schutz ihres Bruders, Landgraf Philipp von Hessen, einem Hauptmann des mächtigen Schmalkaldischen Bundes, der 1526 die Reformation in Hessen einführte.
Doch statt Ruhe und Geborgenheit wird die Herzogin auch in Rochlitz recht bald von Ereignissen überrollt, die ihr Leben durcheinanderwirbeln. Erst wird ihr Bruder politisch kaltgestellt und dann holt Kaiser Karl V. zum großen Schlag gegen die Reformation aus. Elisabeth riskiert Freiheit und Leben, indem sie die Schmalkaldische Liga, das Verteidigungsbündnis protestantischer Fürsten und Städte, mit geheimen Informationen versorgt. Doch sie ist nicht allein tätig: Bauern und Handwerker zählen zu ihren Agenten.
Die Dramatik der Geschichte fängt Anja Zimmer durch eine gekonnte Figurenzeichnung ein, indem sie immer wieder die narrativen Akteure wie ein Kompass an den historischen Ereignisses und Quellen ausgerichtet sein lässt. Spätestens an dieser Stelle wird den Leserinnen und Lesern deutlich, dass es der studierten Theologin und Germanistin darum geht, Geschichtswissen jenseits von einseitigem Faktenwissen zu vermitteln.
Eine mitreißende Einladung zu einer Entdeckungsreise nicht nur in die Reformationszeit, sondern auch zu einer Frau, die Reformation ge- und erlebt hat.
Buchinformationen:
Anja Zimmer: Ein Paradies gebaut auf Sand. Das Leben der Herzogin Elisabeth zu Sachsen, Bd. 2, Frauenzimmer Verlag 2014.
VLB-ISBN 978-3-937013-11-4
656 Seiten, € 16,95
als Ebook in allen gängigen Shops erhältlich € 10,99
Hier geht es zur Leseprobe: http://www.frauenzimmer-verlag.de/www.Frauenzimmer-Verlag.de/Paradies_Leseprobe.html